Ich liebe Abkürzungen. Und scheitere jedes Mal aufs Neue, wenn ich es in meiner Seelenentwicklung versuche.
*“Bypassing“ meint das Umgehen von etwas oder ein drumherum mogeln, weil es scheinbar so schneller und vor allem leichter zu sein scheint. Leider ist es keine gute Idee, wenn es um deinen nächsten Wachstumsschritt geht. Und leichter wird es letzten Endes dadurch nie. Es dauert nur länger.
Soul-Leadership meint genau das: Deine Seele führt dich. Immer mit der besten Absicht für dich und deine Entwicklung. Auch wenn es zunächst nicht so scheint. Aber du kennst ja mein Lieblings-Mantra: „Rückblickend war es gut. Mittendrin ziemlich sch…“.
Im Keller steht das Eingemachte (= Teile deiner Eigenmacht)
Wenn dich deine Seele führt und du das zulässt, dann gibt es die Momente, in denen dein Ego erstmal nicht so viel Spaß hat. Immer dann, wenn es ans „Eingemachte“ geht. Dabei muss ich an den Keller meiner Oma denken, in dem ich als Kind manchmal ein Weckglas mit eingemachtem Obst oder Gemüse holen musste. Ich fand es immer gruselig, in den alten, muffigen und düsteren Keller runterzumüssen und hätte mich gerne davor gedrückt. Auch wenn es danach (und nur so) rote Pfirsiche mit Vanilleeis zum Nachtisch gab. Eine ganz besondere Delikatesse und so lohnenswert, dass ich mich jedes Mal überwunden und getraut habe.
Heute geht es mir wieder so: Meine Seele schickt mich gerade in den Keller (mein Unterbewusstsein), um alte Blockaden zu lösen. Ich bin von mir selbst eingeladen, mir meine alten (eingemachten) Gefühle wie Frust, Ärger, Traurigkeit, Zweifel, Ungeduld usw. anzusehen und vor allem diese Emotionen noch einmal zu fühlen. Damit einhergehen natürlich auch die Erlebnisse, Ursachen und Glaubenssätze, die diese Gefühle bewirken.
Walk your talk bzw. „Ich geh‘ dann mal in den Keller.“
Für andere den Raum dafür zu halten, es anzuleiten, dahingehend zu ermutigen und durch den schmerzhaften Teil des Zurückliebens zu begleiten, ist eine meiner Kompetenzen. Es für mich selbst zu tun, ist gerade nicht so leicht. Auch wenn ich weiß, wie es geht, die Techniken kenne und Hilfe bekomme. Es zu fühlen, mich einzulassen und es zuzulassen kann nur ich.
Die Belohnung kommt hinterher: Mehr Klarheit, neue Stärke, mich befreit fühlen und viel selbstermächtigter mein Leben gestalten zu können. Und das Wichtigste: Einfach mehr ich selbst zu sein. Dafür gehe ich in den „Keller“. Immer wieder. Du auch?
Deine Checkliste für Selbst-Coaching
Vielleicht hast du Lust, dir mit meiner kurzen Checkliste selbst die Hand zu reichen und in deine innere Vorratskammer einzutauchen? Die Checkliste für dein Selbst-Coaching dient dir dazu, das „nächste Weckglas Eingemachtes“ zu erkennen und in dein Bewusstsein zu holen.
Schreibe auf:
Deine Herausforderung = Wovor stehst du gerade?
Die Hürden = Was hält dich ab?
Das Gefühl dazu = Wie fühlt es sich an?
Die Belohnung = Was du erreichst?
Ich bin gerade (mal wieder) dabei, noch ein Stück alter Identität und Sicherheit loszulassen, die mit meinem beruflichen Angebot zu tun haben. So sieht meine Liste aus:
- Meine Herausforderung:
Erfolgsrezepte loslassen, Angebote aussortieren und noch mutiger und konsequenter in meinem neuen Tun zu sein. - Die Hürden:
Angst vor Verlust, Kontrolle loslassen, vermeintliche Sicherheit aufgeben, Scheitern können - Das Gefühl:
Angst und Trauer (etwas zu Grabe tragen müssen …) - Die Belohnung:
Freiheit, mehr Leichtigkeit, meiner Berufung zu folgen und wieder mehr Freude im Tun zu finden
Erkannt habe ich es. Aber „Erfühlen“ ist der Schlüssel für Heilung und Befreiung. Zurücklieben erfolgt danach. Im nächsten Schritt kann ich aktiv Umstände verändern.
Als Kurzformel und Reminder: Vermeiden wollen = bypassing = Prozess verlängern.
Ich wünsche dir von Herzen, dass du dich immer wieder neu und mutig in deinen „Keller“ begibst und die Kostbarkeiten zu dir holst. Wenn du dabei Unterstützung möchtest, begleite ich dich gerne dabei. So erreichst du mich: hallo@martina-vanderveer.com.