Was bedeutet es für dich, deine Maske(n) abzulegen und in positiver Form verletzlich zu sein? Für mich steckt darin die Qualität von echt, nahbar, berührbar und durchlässig zu sein. Noch ist es so, dass wir Mut brauchen, um uns so zu zeigen und aus einer alten, sozialisierten Form auszubrechen. Wie schade, denn damit machen wir es uns unnötig schwer.
Das neue Motto lautet: Alte Rüstungen ablegen und Gefühle zeigen. Verletzlichkeit macht stark – denn in dem Moment, in dem ich sie als einen Teil von mir annehme, verliert sie ihre Bedrohlichkeit. Zumindest erlebe ich es so.
Wo kannst du Masken ablegen, dich offenbaren – dich noch menschlicher und ehrlicher in deinem So-Sein, Selbst-Sein, zeigen? Es braucht einen Vorschuss an Vertrauen und deine Zuneigung – im Sinne von „ich neige mich dir zu“. Damit wird es für alle leicht, sich zu begegnen. In der Bewegung rund um New Work ist diese Qualität eine Grundvoraussetzung. Ich teile mich mit und schenke den Vorschuss an Vertrauen, damit es warm wird zwischen uns. Worauf es dabei wirklich ankommt? Die Angst zu verlieren, verletzlich zu sein, denn: Wir sind es. Na und? Akzeptieren wir es und nehmen uns damit selbst an. Weitere Impulse findest du in meinem Soundbite:
Das Foto wurde von mir aufgenommen, als ich mit neunzehn Jahren als Au Pair in Paris gelebt habe. Ich bin von einer Kleinstadt nach Paris umgezogen und kannte dort niemanden. In der Zeit habe ich das Thema „Einsamkeit“ erforscht und bin daran gewachsen. Hört sich an wie eine Erfolgsgeschichte… Das ist es auch, aber fühlt sich nicht so an, als ich mittendrin steckte. Da war es furchteinflößend, beängstigend, anstrengend und schwer auszuhalten. Damals hatte ich so wenig echten Selbstwert und Selbstvertrauen, dass mir meine Masken und gelernten Verhaltensstrategien überlebenswichtig erschienen. Heute weiß ich, dass Masken verdecken, aber nicht schützen. Sie verhindern genau das, was wir wirklich suchen: Echten Kontakt, Verbindung und Verbundenheit. Und letztlich, um unserer Selbst willen gemocht zu werden.