Martina van der Veer

Aus der Kurve geflogen

Letzte Woche ist mein Mac kaputt gegangen und da die letzte Datensicherung ein paar Tage zurücklag und nicht alle Daten in der Cloud hinterlegt waren, war meine Verzweiflung besonders groß. Frust, Wut, Trauer und das Gefühl, Opfer der Umstände zu sein, haben von mir Besitz ergriffen. Von Selbstführung keine Spur. Ich war so außer mir, dass ich meinen Mann, der mir nur helfen wollte, angefaucht habe. Dass mir das jetzt passierte, fand ich so unglaublich unfair. Ich befand mich im vollen Opfermodus.

Kennst du das auch? Wie fühlt es sich für dich an? Was denkst du und wie gehst du damit um?

Meine Bandbreite geht von bockiges, trotziges Hortkind: „Dann eben nicht, es können mich alle mal gerne haben …“, über heulendes Häufchen Elend: „Warum ich? Was habe ich denn getan, um das zu verdienen …?“, bis hin zum fluchenden Flammenwerfer, der anderen die Schuld gibt (wenn möglich): „ … “. Das erspare ich dir lieber!

In diesem Moment bin ich aus dem Bewusstsein geflogen, dass alles das, was mir gerade geschieht, ein Angebot ist. Ein Angebot, zu wachsen, zu heilen und mich damit bewusst auseinanderzusetzen, welche Gedanken, Gefühle und Handlungen dadurch hervorgerufen werden. Macht? Eigenmacht? Waren für den Moment wie weggeblasen. Das Gefühl von Ohnmacht hat übernommen und mich aus der Kurve geschubst.

Ich habe einen Moment gebraucht, um zu erkennen, dass die Idee von Ohnmacht mir die Möglichkeit gab, den Geschmack von ehrlichen Gefühlen zu kosten. Emotionen, wie ich sie als Kind selbstverständlich und vor allem ohne Bewertung hatte und die ich mir heute nicht mehr erlaube. Wut, Trauer, Verzweiflung fühle ich nicht so gerne – und finde sie auch wenig „chic“. Müsste ich als Expertin für Soul- and Self-Leadership nicht so weit sein, dass mir das nicht mehr passiert? „Tjongejongejonge“ – wie der Holländer mit fassungslosem Kopfschütteln oder Verwunderung sagen würde. Eine hübsche Illusion, die mein Ego mich gerne glauben machen würde und über die ich liebevoll lächeln kann.

Früher hätte ich meine ungeliebten Gefühle weggedrückt, wäre sofort in den Aktionsmodus gegangen, hätte Lösungen gefunden und wäre damit über mich gnadenlos hinweggerauscht. Alles, um mich nicht hilflos (ohnmächtig) zu fühlen. Diesmal habe ich mir erlaubt, alle Gefühle anzunehmen und ihnen einen Raum zu geben. Selbsterlaubnis ist machtvoll. Mir Zeit und Raum für ungeliebte Gefühle zu nehmen ist machtvoll. Hingabe (Annehmen der Umstände) ist machtvoll.

Ich bin niemals ohne Macht. Das hatte ich kurz vergessen. Und natürlich habe ich nach einer Lösung gesucht, aber dieses Mal mit deutlich mehr Ruhe und Gelassenheit.

Mein Mac ist nicht mehr zu retten, die Daten von einer Woche sind weg und alles, was nun dazu gehört, kostet mich Arbeit, Zeit und Geld. Ärgerlich – auf jeden Fall. Aber mehr ist nicht passiert. Oder doch?

Rückblickend kann ich das Angebot oder Geschenk in dieser Situation besser begreifen: Es fühlt sich vielleicht ohnmächtig an, einem Umstand so hilflos gegenüberzustehen. In dem Moment, in dem ich beginne es zu akzeptieren, wird es aber zu Eigenmacht. Ich habe jederzeit die Macht, es anzunehmen, meine Gefühle, die damit einhergehen, wahrzunehmen und sie zu umarmen. Ich bin niemals ohne Macht. Denn diese Möglichkeit kann mir niemand nehmen!

Die Formel, mit der dir das als ersten Schritt leichter gelingt, lautet: „Aha statt Oje“. Oder „Hallo, was haben wir denn da?“ Beides hilft dir, mit ein wenig Abstand erst einmal zu beobachten und wahrzunehmen. Dann kannst du mit mehr Klarheit sortieren, fühlen, entscheiden.

Wie siehst du das? Hast du ähnliche Erfahrungen erlebt, in denen dein Selbst wieder in Führung gegangen ist und du deine Kraft wieder in Eigentum genommen hast? Wenn du Lust hast, deine Macht wieder ganz in Eigentum zu nehme, komme doch am 29.11. in den kostenfreien Workshop „MorePower4you“. Ich würde mich freuen, gemeinsam mit dir machtvoller zu werden.

Das Alte loslassen und begreifen, dass mich diese Erfahrung weiterbringt, ist mein Learning – neben einer deutlich besseren Datensicherung in Zukunft. Auch wenn es eine schmerzhafte und teure Erfahrung war, die Erkenntnis daraus ist es wohl wert: Ich entscheide, ob (wie lange) ich im Drama stecken bleibe oder mich als Opfer der Umstände und damit machtlos fühle. Auch die wenig attraktiven Gefühle sind kostbar, gehören zu mir und wollen wahrgenommen und zurückgeliebt werden.

Ich bin aus der alten Kurve geflogen, um in einer neuen Umlaufbahn weiterzugehen. Mit neuer Zuversicht und mehr Kraft schreite ich jetzt voran.

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