Wenn ich das früher gewusst und vor allen Dingen umgesetzt hätte, wäre mir vieles leichter gefallen! Ich spreche davon, meine Unsicherheit in Eigentum zu nehmen und ihr bzw. mir zu erlauben, so zu empfinden und es mitzuteilen. Warum nicht? Prüfe doch kurz für dich, was dir spontan in den Sinn kommt, warum es keine gute Idee sein könnte. Merkst du, dass hier deine Erfahrungen mit dem Thema sofort aktiviert werden und dein Security Guard (Ego) sofort bestimmen will, was hier richtig ist? Das ist nicht Selbst-bestimmt, sondern eine Wiederholungsschleife.
Mich nicht (ganz) sicher zu fühlen ist völlig berechtigt und normal. Jedoch redet man uns immer noch ein, wir müssten immer und überall ohne jegliches Anzeichen von Unsicherheit in Führung sein. Als würden wir dadurch wertvoller werden. Leider gehört das zu einem der weitverbreiteten Glaubenssätzen. „Man darf mir keine Unsicherheit anmerken, sonst …“. Wie würdest du den Satz vervollständigen?
„Ich weiß leider nicht, ob ich das Flugzeug landen kann…“
Lass uns unterscheiden, wann dein Zugeben von Unsicherheit anderen kein gutes Gefühl machen könnte: Immer dann, wenn ich dir mich und mein Leben anvertraue, möchte ich unbedingt das Gefühl haben, dass du dir sicher bist und ich dir die Führung geben und meine Kontrolle abgeben kann. Ansonsten finde ich es sehr nahbar, menschlich und echt, wenn jemand zugibt, gerade nicht sicher zu sein. Für mich ist das ein sicheres Zeichen von wahrer Souveränität und ich übe mich darin.
Raus aus dem Korsett
Ich erinnere mich, dass ich schon in meiner Schulzeit bewusst Verhaltensstrategien entwickelt habe, um meine tiefe Unsicherheit, Empfindsamkeit und mein früher sehr geringes Selbstwertgefühl zu tarnen. Das hat sich lange so fortgesetzt und auch heute finde ich mich immer mal wieder in ähnlichen Mustern wieder. Leider, denn eigentlich weiß ich es besser und es macht mir sonst das Leben auch so viel leichter.
Vor ein paar Tagen durfte ich diese Erfahrung wieder machen. Ich habe in meinem ersten Workshop „More Power4 you“ ein Vocal Sound Healing gechannelt. Einige der teilnehmenden Frauen kannten mich aus früheren Seminaren und daher nur aus einem Businesskontext. Diese Tatsache hat mich in meiner neuen Sichtbarkeit kurz in mein altes „Sicherheits-Business-Korsett“ gebeamt und ich war deutlich unentspannter als sonst. Erst nachher konnte ich erkennen, dass es so viel weicher, leichter, verbindlicher und entspannender gewesen wäre, meine Unsicherheit (= Angst, dass es nicht gefällt) offen zuzugeben. Das Großartige ist: Ich habe es erkannt, verstanden, in Eigentum genommen und kann nun beim nächsten Mal viel souveräner damit umgehen. Denn unsicher werde ich beim nächsten Mal in diesem Moment vermutlich wieder sein.
Je mehr ich mir heute erlaube, meine Unsicherheit zu akzeptieren und sie auch mit anderen zu teilen, desto souveräner und selbstbestimmter bin ich. Im Video findest du Tipps, wie dir das in Zukunft auch leichter gelingt. Lass uns gemeinsam daran arbeiten, dass aus „Unsicher – bloß nicht.“ ein „Unsicher, aber sicher!“ wird.
